Als Kaya werden die verlassenen Siedlungen und Waldgebiete des Volks der Mijikenda in der Küstenprovinz Kenias bezeichnet. Bis Anfang des 20. Jahrhunderts waren sie besiedelte Dörfer, bis sie von ihren Bewohnern verlassen worden sind. Die verlassenen Dörfer wandelten sich im Laufe der Zeit in Orte, an denen die Verehrung der Urahnen stattfand. Seither sorgen die Stammesältesten für die Erhaltung der umgebenden Wälder. So kam es dazu, dass die Kayas mittlerweile nahezu die einzigen Areale in der Küstenregion sind, in denen die prachtvolle Bewaldung nicht durch Besiedlung und Landwirtschaft zerstört worden ist. Im Jahre 2008 sind zehn der circa 45 Kayas von der UNESCO in die Liste der Weltkulturerben aufgenommen worden.
Durch ihren Status gelten die Überreste der Dörfer und Wälder heute als heilige Stätten, so dass ihnen ein besonderer Stellenwert beigemessen wird. Nicht erlaubt sind die Jagd auf Tiere, die Nutzung der Flächen als Weidegelände und die Abholzung der Wälder.
Einige Stätten dürfen auch von Touristen besichtigt werden. Hier gelten allerdings besondere Auflagen. Die Besuchergruppen dürfen nur eine bestimmte Anzahl von Personen haben, es dürfen nur zu Zeiten Besucher empfangen werden, in denen nicht gebetet wird und die Besichtigung erfolgt ausschließlich unter strenger Aufsicht.
Trotz aller Restriktionen sind die Kayas der Mijikenda bekannt für eine bei Besuchen wahrnehmbare Spiritualität.